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 CD     
  Kavakos, Leonidas 
Mozart: Violin Concertos

Camerata Salzburg
Leonidas Kavakos, Dirigent und Violine


CD 1:

WOLFGANG AMADEUS MOZART
Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207
Violinkonzert Nr. 2 D-Dur KV 211
Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219

CD 2:

WOLFGANG AMADEUS MOZART
Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216
Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218
Symphonie Nr. 39 Es-Dur KV 543


"BEI MOZART FINDET 'GÖTTLICHE KLARHEIT', EIN BEGRIFF AUS DER KLASSISCHEN UND ANTIKEN LITERATUR UND MYTHOLOGIE, EIN NEUES MEDIUM: SEINE MUSIK, DAS KOSTBARSTE GESCHENK, DAS ER DER MENSCHHEIT GEMACHT HAT. ES IST MUSIK, DIE UNS IMMER ZUM DENKEN UND REFLEKTIEREN ANREGT, DIE UNS FORDERT UND PRÜFT. DIESE INTERPRETATION MÖCHTE DURCH DIE IN DEN HARMONIEN UND IN DER ARTIKULATION VERBORGENEN STIMMUNGEN DIE MUSIKALISCHEN STRUKTUREN VERDEUTLICHEN UND GLEICHZEITIG DIE FÄHIGKEIT DER NOTEN ZEIGEN, EIN UNGLAUBLICHES EMOTIONALES SPEKTRUM ZU VERMITTELN - VON KRIEGSLÄRM BIS ZU ENGELSGESANG."

LEONIDAS KAVAKOS


WOLFGANG AMADEUS MOZART
Die Konzerte für Violine und Orchester

„Zu guter Letzt spielte ich die letzte Cassation [...l von mir. Da schaute alles groß drein. Ich spielte, als wenn ich der größte Geiger in ganz Europa wäre", schrieb Wolfgang Amadeus Mozart 1777 an seinen Vater. Der aber hielt nicht viel von den
parodistischen, umso mehr aber von den musikalischen Qualitäten seines Sohnes. „Daß sie bei der Abspielung Deiner letzten Cassation alle groß darein geschauet wundert mich nicht", gab Leopold Mozart zur Antwort. „Du weißt selbst nicht, wie gut Du Violin spielst, wenn Du nur Dir Ehre geben und mit Figur, Herzhaftigkeit und Geist spielen willst, ja, so, als wärest Du der erste Violinspieler in Europa."

Als Geiger schien sich Wolfgang Amadeus Mozart selbst nicht sonderlich ernst genommen zu haben. Und das Komponieren für die Violine - gut abzumessen im direkten Vergleich mit den Werken für das Klavier - hatte bei ihm alles andere als Priorität. An beiden Instrumenten dürfte Mozart selbst gleich versiert gewesen sein, daran wird es nicht gelegen haben. So hatte er als Vierjähriger, noch bevor er überhaupt an der Geige unterrichtet wurde, bereits eine zweite Stimme bei einem Kammermusikabend im Hause Mozart mitgespielt - zunächst gegen den Willen seines Vaters, aber mit einem guten Argument: „Um eine zweite Violine zu spielen braucht man es ja wohl nicht erst gelernt zu haben."

Mozarts Vater Leopold war eine der wesentlichen Kapazitäten seiner Zeit in allen Fragen des Violinspiels, Verfasser der maßgeblichen Violinschule, einem bis heute bedeutsamen Grundlagenwerk über Stil und Praxis - und vielleicht war es auch eine Form der Rebellion, dass sein Sohn kaum größere Werke für das Vaterinstrumen verfasste. Den 24 Klavierkonzerten stehen lediglich fünf Violinkonzerte gegenüber, alle entstanden in einem überschaubar engen zeitlichen Rahmen. Zwei Gründe dürften für den ebenso plötzlichen wie kurzen Violin-Schub Mozarts um das Jahr 1775 verantwortlich gewesen sein. Zum einen war Mozart in jenen Jahren Konzertmeister am Salzburger Hof, und Violinmusik war im Salzburg der Mozartzeit bei Adel und Bürgertum außerordentlich beliebt. Kaum eine Serenade kam ohne eine solistische Violineinlage aus, über geigende Virtuosen staunte man gerne. Zum anderen war der Komponist gerade von seiner dritten Italienreise zurückgekehrt, wo er die Violinkonzerte der dortigen Meister wie Giuseppe Tartini und dessen Schüler Pietro Nardini und Gaetano Pugnani kennen gelernt hatte. Italien war seit jeher das Land der großen Violinkunst gewesen, ein Erbe Vivaldis noch.

An spieltechnischen Schwierigkeiten und virtuoser Brillanz haben Mozarts Konzerte weniger zu bieten als jene, die zeitgleich in Italien entstanden, doch entsprach dies auch nicht Mozarts Ideal einer gelungenen Violinbehandlung. Wie Mozart über ein solches dachte, lässt sich aus einem Brief herauslesen, in dem er über einen Mannheimer Musiker an seinen Vater berichtete: „Er gefällt mir sehr. Er spielt schwer, aber man kennt nicht, dass es schwer ist. Man glaubt, man kann es gleich nachmachen. Und das ist das Wahre."

Sein erstes Violinkonzert KV 207 schrieb Mozart als 17-Jähriger, und zwar noch vor seinem ersten eigenständigen Klavierkonzert. Es steht in der für Solo-Violinen eher untypischen, weil wenig brillant klingenden Tonart B-Dur, die gängigen Streichertonarten G, D, A bediente er erst ab dem zweiten Konzert KV 211. Auch eine weitere Konvention berücksichtigte er dann hier: Als Schlusssatz steht nun ein französisches Rondeau, wie es damals gerade in Mode war. Auch für das erste Violinkonzert reichte Mozart 1776 ein solches Rondofinale nach. Weitaus bedeutender ist dann die Trias der letzten Violinkonzerte, alle entstanden binnen der vier letzten Monate des Jahres 1775.

Das Violinkonzert Nr. 3 KV 216 überrascht mit seinen klanglichen Feinheiten, vor allem im langsamen Mittelsatz. So lässt Mozart hier die Oboisten schweigen und setzt Flöten ein (zu seiner Zeit wurden Oboe und Flöte oft vom gleichen Musiker gespielt), der Klang bekommt dadurch besondere Weichheit. Zudem notierte er für die tiefen Streicher Pizzicati und verordnet den hohen Streichern Dämpfer. Das Tutti wird so zu einer unvergleichlich betörenden Farblandschaft, durch die sich die Solo-Violine gleichsam reibungslos schlängelt.

Wie bei fast allen Mozart-Violinkonzerten fällt der jeweils ungemein abwechslungsreiche Schlusssatz auf. So arbeitet Mozart im Konzert Nr. 4 KV 218 eine Dudelsack-Imitation ein: Der Solist muss dazu die leere G-Saite gleichsam als eigene Begleitung mitklingen lassen, was den Klangeindruck einer Musette erzeugt.

Das letzte und populärste Violinkonzert KV 219 ist, so der Mozart-Forscher Alfred Einstein, "an Glanz, Innigkeit und Witz nicht zu überbieten". Es besticht durch die Tiefe seines langsamen Satzes ebenso wie durch den ausgelassenen Spielwitz des alla Turca-Finales - und es steht damit musterhaft für Mozarts einzigartiges Geschick, Ernstes und Heiteres bruchlos nebeneinander zu stellen.
Stefan Schickhaus


LEONIDAS KAVAKOS
Principal Guest Artist

Als Violinist hat sich Leonidas Kavakos (geboren 1967) an der internationalen Spitze seines Faches als außergewöhnlicher Virtuose etabliert. Auf das Ausmaß seines Talentes wurde man bereits 1985 aufmerksam, als er den Sibelius- und drei Jahre später den Paganini-Wettbewerb gewann. Einladungen zu den renommiertesten internationalen Festivals und Konzerte mit Spitzenorchestern ließen nicht lange auf sich warten.

In der letzten Saison gab Kavakos höchst erfolgreiche Konzerte mit New York Philharmonic, BBC Symphony unter David Robertson, Leipzig Gewandhaus und Herbert Blomstedt, Philadelphia Orchestra und Charles Dutoit, BBC Symphony mit Osmo Vanska bei den BBC Proms, Israel Philharmonic und Zubin Mehta, Münchner Philharmonikern und Wiener Symphoniker beide mit Ingo Metzmacher. Zu den weiteren Höhepunkten der letzten Zeit zählten Wiedereinladungen zum London Philharmonic unter Vladimir Jurowski und zu den Berliner Philharmonikern für ein gemeinsames Konzert in Athen unter der Leitung von Sir Simon Rattle sowie Konzerte mit der Camerata Salzburg.

In der Spielzeit 2004/05 wird der Geiger mit den Münchner Philharmonikern unter Christian Thielemann, der Academia di Santa Cecilia, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Ingo Metzmacher und dem Budapest Festival Orchestra mit Charles Dutoit zu hören sein. Neben Konzerten in London, Den Haag, Tokio und Moskau stehen für Leonidas Kavakos noch mehrere Orchestertourneen durch Südamerika, Deutschland und den USA auf dem Programm. Am 1. Mai 05 spielt Leonidas Kavakos mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle im Rahmen des traditionellen Europakonzertes der Philharmoniker Bartóks zweites Violinkonzert in Budapest. Im selben Monat wird er das ihm gewidmete Violinkonzert Mahashakti von John Tavener in Athen uraufführen.

Heute gibt Leonidas Kavakos Konzerte bei den bedeutendsten Festivals (BBC Proms, Edinburgh, Salzburg etc.) und seine Tourneen führen ihn in die internationale Musikwelt. Neben seiner Karriere als Solist widmet er sich regelmäßig der Kammermusik. So hat er bereits mit Künstlern wie Bella Davidovich, Natalie Gutman, Nobuko Imai, Katia Skanavi, Mstislav Rostropovich, Heinrich Schiff und Lars Vogt zusammengearbeitet.

Das breit gefächerte Repertoire des Geigers spiegelt sich auch in seiner Diskographie wider. 1991 gewann er den Gramophone Concert Award für die Ersteinspielung der Originalfassung von Sibelius Violinkonzert (von 1903/04) bei BIS. Im Jahr 2001 erschien eine CD mit Werken von Hindemith zusammen mit dem BBC Philharmonic (Chandos). Zudem hat Leonidas Kavakos die Solosonaten von Ysaÿe (BIS) sowie Werke von Debussy, Kreisler, Paganini u. a. (Delos) und die Humoreske von Sibelius (Finlandia) aufgenommen. Bei Fernsehproduktionen spielte er gemeinsam mit dem BBC Symphony Orchestra Bergs Violinkonzert für die BBC und mit dem Radio Sinfonie-Orchester Frankfurt das Violinkonzert von Korngold für arte TV. Anlässlich des 80. Geburtstags von Wolfgang Sawallisch nahm er mit dem Philadelphia Orchestra unter der Leitung des Dirigenten und Jubilars Schumanns Violinkonzert auf. Im Herbst 2003 erschien bei ECM Records Leonidas Kavakos Aufnahme von Sonaten von Enescu und Ravel gemeinsam mit dem Pianisten Péter Nagy; Anfang 2004 wurde das Violinkonzert von Mansurian mit dem Münchener Kammerorchester und Christoph Poppen ebenfalls von ECM veröffentlicht. Im Februar 2005 wird bei ECM Leonidas Kavakos neue CD, für die er mit Péter Nagy Werke von Strawinsky und Bach eingespielt hat.

Seit der Saison 2001/02 ist Leonidas Kavakos der erste Principal Guest Artist des Kammerorchesters Camerata Salzburg. Dies ist für ihn mit der Möglichkeit verbunden, eigens zusammengestellte Programme zu dirigieren und zu spielen. Gemeinsame Tourneen führten in der vergangenen Saison 2003/04 durch Italien, Griechenland und Österreich (Salzburg, Wien, Salzburger Festspiele). Mit einem Mozartprogramm tourten die Camerata, ihr Chefdirigent Sir Roger Norrington und Leonidas Kavakos als Solist außerdem durch die USA. Für die Saison 2004/05 stehen wieder Auftritte in Wien und Salzburg (Salzburger Festspiele) sowie internationale Engagements (Italien, Deutschland, Spanien) auf dem Konzertplan.

Leonidas Kavakos spielt auf der „Falmouth“ Stradivari aus dem Jahre 1692.


CAMERATA SALZBURG
"In Search Of Exellence"

Den richtigen Ton zu treffen ist für jeden Redner das A und O. Musiker hingegen sehen das als ihre Pflicht. Die Kür, das Wesentliche und Herausfordernde beginnt jenseits der Wiedergabe dessen, was auf dem Notenblatt sichtbar ist. Mit diesem
Leitgedanken inspirierte der legendäre Geiger Sándor Végh das 1952 von Bernhard Paumgartner gegründete Ensemble und prägte von 1978 bis zu seinem Tod 1997 die stilistische Identität der Camerate Salzburg.

Sir Roger Norrington ist seit 1997 Chefdirigent; erste Konzertmeisterin ist seit 2001 Natalie Chee. Mit der Saison 2001/02 wurde Leonidas Kavakos zum "Principal Guest Artist" der Camerata Salzburg ernannt.

Mehr als 50 Jahre Orchestergeschichte ließen die Camerata zu einem traditionsreichen Kammerorchester reifen, das aus jungen, motivierten Musikern besteht, "die mit einem Engagement und einer Spielfreude musizieren, die ansteckend wirken ..." (Neue Zürcher Zeitung). So wie das Ensemble in alle Welt reist, repräsentiert es diese Welt in sich selbst. Aus 24 Nationalitäten setzt sich hier ein Spiegelbild der Kulturen zusammen, vereint in der universellen Sprache der Musik.
Booklet

  Sonstige Informationen

SONY BMG
Bestellnummer:
82876842412
2 CD
SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT

Weitere Informationen: www.camerata.at.




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 Leipzig, Oper
© Andreas Birkigt



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