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  HĂ€ndel, Georg Friedrich 
Il Floridante

Orchester: Il Complesso Barocco
Dirigent: Alan Curtis

Sopran: Sharon Rostorf-Zamir, Roberta Invernizzi
Mezzosoran: Marijana Mijanovic
Alt: Joyce DiDonato, Joyce Di Donato
Bariton: Riccardo Novaro
Baß: Riccardo Novaro, Vito Priante


Die ideale Version von »Floridante«
Die meisten seiner Opern setzte HĂ€ndel in spĂ€teren Jahren erneut auf seinen Spielplan. Da das SĂ€nger-Ensemble sich von Saison zu Saison verĂ€nderte, passte er sie jedes Mal den neuen VerhĂ€ltnissen an. Über die verschiedenen Fassungen geben uns die fĂŒr das Publikum immer wieder neu gedruckten Libretti und HĂ€ndels Direktionspartituren Auskunft. Floridante wurde von HĂ€ndel in vier unterschiedlichen Versionen aufgefĂŒhrt. Doch in diesem besonderen Fall dĂŒrfte keine von ihnen seinem Ideal entsprochen haben, weil schon die ersten BesetzungsĂ€nderungen, die noch vor der Premiere stattfanden, seine Konzeption durcheinanderbrachten. Mit der hier gebotenen Version – die in einigen Punkten von der UrauffĂŒhrung abweicht – haben wir versucht, auf HĂ€ndels ursprĂŒngliche Idee zurĂŒckzugehen. Dieser Weg in die Richtung einer idealen Version lĂ€sst sich mit einem Blick in die Entstehungsgeschichte am besten erklĂ€ren.

HĂ€ndel war 1721/22, als er Floridante schrieb, Hauskomponist des Londoner Operntheaters, das den anspruchsvollen Titel Royal Academy of Music fĂŒhrte und das Ziel verfolgte, die italienische Reformoper, das dramma per musica, mit den besten SĂ€ngern Italiens mustergĂŒltig aufzufĂŒhren. Unter dem Patronat König Georgs I., der bereits als hannoverscher KurfĂŒrst HĂ€ndels Arbeitgeber gewesen war, verhieß das Theater dem Komponisten eine glĂ€nzende Karriere. Doch das GlĂŒck blieb ihm nicht treu: Ab 1720 entwickelten sich die Arbeitsbedingungen ungĂŒnstig fĂŒr ihn. Inzwischen hatte er in seiner Eigenschaft als Hauskomponist einen Konkurrenten bekommen: Giovanni Bononcini, der den Vorteil hatte, aus dem Ursprungsland der Oper zu kommen. Bononcini trug in der Spielzeit 1721/22 zwei eigene Opern zum Repertoire bei, die an 32 Abenden gespielt wurden. HĂ€ndels einzige – Floridante – brachte es jedoch nur auf sieben Wiederholungen. Bononcini traf mit seinen kleinen, liedhaften, leicht ins Ohr gehenden Arien besser als HĂ€ndel den gerade herrschenden Publikumsgeschmack. Vermutlich wurde der Italiener auch vom Direktorium der Akademie bevorzugt, auf das der konservative Adel jetzt stĂ€rkeren Einfluss als der König hatte.

Erschwerend kam fĂŒr HĂ€ndel hinzu, dass er sich von Nicola Haym, der bisher fĂŒr ihn Libretti bearbeitet hatte, trennen und stattdessen mit dem italienischen SekretĂ€r der Akademie, Paolo Antonio Rolli, zusammenarbeiten musste. Rolli verstand sich nicht als Bearbeiter, sondern als Dichter. Auch wenn er die Handlung von Floridante einem Ă€lteren venezianischen Libretto entlehnte, ĂŒbernahm er doch kaum eine Verszeile aus dieser Vorlage. Zweifellos hatte er den Ehrgeiz, diese in der Verskunst zu ĂŒbertreffen. Das mag ihm gelungen sein, aber in seiner Eigenschaft als Opern-Librettist fehlte ihm etwas Wichtigeres: der Instinkt fĂŒr die BĂŒhne. Wie viel HĂ€ndel hier noch bessern konnte, ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass er auf diesem Felde mit Haym glĂŒcklicher zusammengearbeitet hatte und spĂ€ter zu diesem Partner zurĂŒckkehrte.

Doch die grĂ¶ĂŸte Herausforderung stand HĂ€ndel noch bevor: Mitte Oktober 1721, als er die HĂ€lf-te der Oper vertont hatte, erreichte ihn die Nachricht von der Erkrankung Margherita Durastantis, fĂŒr die er die Rolle der Elmira vorgesehen hatte. FĂŒr die bevorstehende Saison war mit ihrer RĂŒckkehr aus Italien nicht mehr zu rechnen. HĂ€ndel kannte und schĂ€tze die Sopranistin seit lan-em und hatte sie selbst als prima donna verpflichtet.

Er hielt mit der Komposition inne, bis die Direktoren der Akademie auf die neue Situation reagiert hatten. Sie entschieden, dass die Altistin Anastasia Robinson, die als seconda donna fĂŒr die Rolle der Rossane vorgesehen war, nun den ersten Rang einnehmen und die Elmira darstellen sollte. Robinson hatte in der Spielzeit 1720/21 zunĂ€chst nicht zum Ensemble gehört und erst gegen Ende der Spielzeit wieder eine Rolle erhalten. Sie war die einzige EnglĂ€nderin an der Oper. Vermutlich verdankte sie dieses Privileg – ebenso wie jetzt ihre Beförderung zur prima donna – der Protektion, die sie als Katholikin, vor allem aber als Geliebte des Grafen von Peterborough in den vorwiegend katholischen Adelskreisen genoss, die an der Akademie die zu dieser Zeit tonangebende Bononcini-Fraktion bildeten. Die zweite Frauenrolle wurde mit der Sopranistin Maddalena Salvai besetzt.

HĂ€ndel musste sich entscheiden, wie weit er sich den neuen Gegebenheiten anpassen wollte. Rolli und seinen Text hatte er akzeptieren mĂŒssen. Wie weit er dem gewandelten Publikumsgeschmack und den WĂŒnschen und BedĂŒrfnissen der SĂ€nger entgegenkam, lĂ€sst sich an der Entstehungsgeschichte von Floridante gut verfolgen.

Zum einen galt es, der Herausforderung durch seinen derzeit erfolgreicheren Konkurrenten Bononcini zu begegnen. Charles Burney, der große englische Musikhistoriker des 18. Jahrhunderts, hebt bei der WĂŒrdigung der Oper Floridante die »charming slow airs« (»bezaubernden langsamen Arien«) hervor, fĂŒr die eigentlich Bononcini berĂŒhmt war. In Floridante aber zeige HĂ€ndel, dass er dem Italiener auch in diesem Genre ĂŒberlegen sei. In der Tat gibt es in Floridante mehr Arien dieses Typs als gewöhnlich, doch das hat vor allem inhaltliche GrĂŒnde: Dem heroischen Paar Floridante/Elmira steht hier in Timante/Rossane ein verliebtes Paar gegenĂŒber. Nur diesem gesteht HĂ€ndel die leichten, kleinen Lied- und Tanzarien zu. Indem er die amourösen ZĂŒge des Librettos berĂŒcksichtigte, kam er auch dem Zeitgeschmack entgegen. Dass HĂ€ndel seinen QualitĂ€tsansprĂŒchen dennoch treu blieb, zeigt seine Gestaltung der Rollen des Floridante und mehr noch der Elmira.

Worauf es HĂ€ndel dabei ankam, erkennt man am besten, wenn man betrachtet, was er in Floridante Ă€nderte, nachdem die weiblichen Rollen neu besetzt waren. Elmira war als Sopranpartie begonnen worden, sollte aber nun von einer Altistin gesungen werden. Die Altpartie der Rossane hingegen wurde einer Sopranistin ĂŒbertragen. Das war kein rein technisches Problem, das sich etwa allein durch Transponieren der Arien in andere Tonarten hĂ€tte lösen lassen. FĂŒr Maddalena Salvai in der Rolle der Rossane bearbeitete HĂ€ndel zwei der drei bereits fertigen Arien umfassend und ersetzte die dritte. Damit berĂŒcksichtigte er nicht nur die unterschiedlichen StĂ€rken und SchwĂ€chen der SĂ€ngerinnen, sondern auch ihre Charaktere: In der 6. Szene des ersten Akts war fĂŒr Anastasia Robinson auf den Text »È un sospir che vien dal core« eine Arie von dem schlichten, pathetischen Typus vorgesehen, mit dem diese SĂ€ngerin große Wirkungen erzielte und mit dem Bononcini sie vor allem in ihrer Rolle der bescheidenen, duldsamen Griselda sehr vorteilhaft versorgt hatte. FĂŒr Maddalena Salvai schrieb HĂ€ndel stattdessen eine kokette Nummer auf den neuen Text »Sospiro, Ăš vero«. Die Anpassungsbereitschaft, die HĂ€ndel hier zeigt, war im 18. Jahrhundert ĂŒblich. SĂ€nger standen in der Rangordnung des Operntheaters meist ĂŒber dem Komponisten. Was HĂ€ndel an der Partie der Rossane Ă€nderte, gereichte der Oper allerdings zum Vorteil.

Ganz anders verhielt sich HĂ€ndel im Fall der Elmira: Zwei ihrer drei bereits fertigen Arien gehören zur Gruppe der schnellen, dramatischen Arien mit kontrastierenden Ritornellmotiven, von denen Burney meinte, sie seien »characteristic of Handel’s fire and thunder« (»typisch fĂŒr HĂ€ndels Feuer und Energie«). In ihnen erhĂ€lt die Singstimme, in harter Konkurrenz zum Orchester, keine StĂŒtzung durch Instrumente. Margherita Durastanti hatte solche Arien mit Bravour gesungen. Als Anastasia Robinson die Partie ĂŒbernehmen musste, stellte sich folgendes Problem: Ihre Stimme war nicht nur tiefer, sondern hatte auch geringeren Umfang und hielt hohen Anforderungen an Schnelligkeit und Treffsicherheit nicht stand. Da ĂŒberrascht es, dass HĂ€ndel darauf wenig RĂŒcksicht nahm und keine der drei Arien fĂŒr sie ersetzte. HĂ€tte er sich hier verhalten, wie es ĂŒblich war, dann hĂ€tte er den Librettisten z. B. um einen neuen Text fĂŒr »È un sospir« gebeten, so dass Robinson diese maßgeschneiderte Arie aus der Partie der Rossane in ihre neue Rolle hĂ€tte ĂŒbernehmen können. An diesem Punkt wird die Grenze von HĂ€ndels Anpassungsbereitschaft deutlich.

HĂ€ndels Beharren auf seiner Konzeption der Elmira zeigt, dass ihm diese Rolle besonders wichtig war. Bereits Rolli hebt in seiner Textbearbeitung den Charakter der Elmira hervor, indem er ihn vom Charakter ihres Partners unterscheidet. In einer Szene, die in der venezianischen Vorlage (Francesco Silvanis Libretto La costanza in trionfo, 1696 von Marc’ Antonio Ziani vertont) kein Vorbild hat, bittet Floridante im Auftrag Orontes seine Braut, dem Werben des Stiefvaters nachzugeben und damit ihr Leben und die ihr zustehende Krone zu retten. Er selbst sei bereit zu sterben. Elmira aber verabscheut den Tyrannen zu sehr, um diesen Preis zu zahlen. Sie kann nicht einmal das Großherzige und Selbstlose in Floridantes Angebot erkennen. Stolz unterbricht sie ihn mit der Frage, ob er noch ein königliches Herz habe. Hier wird deutlich, dass sie von beiden der heroischere, stĂ€rkere und konsequentere Charakter ist.

HĂ€ndel gibt ihr vorwiegend Arien im 4/4-Takt, hĂ€ufig unterteilt in zornig erregte Ketten von Sechzehntelnoten, wĂ€hrend fast alle Arien Floridantes entweder in dreigeteilten Takten stehen oder in fließende Triolen-Koloraturen ĂŒbergehen. Am auffĂ€lligsten ist dieser Unterschied im ersten Akt, dort wo beide unmittelbar nacheinander auf Orontes Trennungsbefehl reagieren. Elmira schwört: Eher sollen die Sterne ins Meer stĂŒrzen. Dreimal bricht im Unisono mit dem Orchester der Zorn aus ihr hervor und gibt dann jedes Mal zur Begleitung der pianissimo spielenden höheren Streicher und schließlich der Solovioline zarteren GefĂŒhlen Raum: Niemals kann ich meinen Liebsten verlassen. Floridante dagegen, obgleich er zusĂ€tzlich die Schmach erleiden musste, den Oberbefehl ĂŒber das persische Heer zu verlieren, beruhigt sich damit, dass Elmira ihm auch im UnglĂŒck treu ist, und gibt seiner Zufriedenheit in einem schwebenden 3/8-Takt Ausdruck.

Diese Konzeption der Elmira einer schwĂ€cheren SĂ€ngerin zu opfern, war HĂ€ndel offenbar nicht bereit, doch auf den geringeren Stimmumfang der Robinson musste er RĂŒcksicht nehmen. Daher genĂŒgte es nicht, ihre Arien zu transponieren. HĂ€ndel musste großrĂ€umige Motive hier und dort beschneiden. Darunter litt besonders das Duett zwischen Elmira und Floridante am Ende des 1. Akts. Er konnte es nur um einen Halbton herabsetzen, weil es sonst fĂŒr den Partner zu tief geworden wĂ€re. Die vielen Korrekturen in seiner Direktionspartitur zeigen, wie schwer es ihm hier wurde, Elmiras Partie zu kappen. Und fĂŒr den Erstdruck, der kurz nach der UrauffĂŒhrung herauskam, wĂ€hlte er ausnahmsweise die Originalfassung des Duetts, so als wolle er sich von den Kompromissen distanzieren, zu denen er sich in der AuffĂŒhrung gezwungen sah.

WĂ€re die Nachricht von der Erkrankung der Durastanti zwei oder drei Wochen spĂ€ter in London angekommen, dann wĂ€re die Komposition vermutlich beendet gewesen, und wir könnten heute auf eine vollstĂ€ndige Urfassung der Oper zurĂŒckgreifen. Alan Curtis wagte 1991 auf seiner Auswahl-CD das Experiment, die SĂ€tze, an denen Elmira beteiligt ist, in der Urfassung singen zu lassen bzw. – wo es keine Urfassung gibt – zu transponieren. Er beschrĂ€nkte seine Eingriffe auf die Rolle der Elmira, denn nur diese hatte unter der Umbesetzung gelitten, und ließ die Rolle der Rossane unangetastet.

Dies sollte auch das Muster fĂŒr diese Gesamteinspielung der Oper sein. Im ersten Akt bietet sie in allen Elmira betreffenden Teilen die Urfassung, belĂ€sst aber Rossanes Arien und Rezitative in der hohen Lage. Das ist möglich, weil HĂ€ndel bei der Bearbeitung der Rezitative das harmonische Fundament beibehielt, so dass alte und neue Teile zusammenpassen. Auch in der ersten HĂ€lfte des zweiten Akts singt Elmira ihre Arie in der ursprĂŒnglichen Fassung. Das vorausgehende Rezitativ hatte HĂ€ndel jedoch erst nach der Umbesetzung vertont. Darum musste es hier leicht verĂ€ndert werden. Ab Mitte des zweiten Akts sind die Arien und Accompagnato-Rezitative Elmiras transponiert und die Rezitativ-SchlĂŒsse entsprechend angepasst. FĂŒr Elmiras große Szene »Notte cara« wurde dazu die von HĂ€ndel ursprĂŒnglich beabsichtigte Tonart c-moll gewĂ€hlt. Ihre letzte Arie, »SĂŹ, coronar vogl’io«, wurde eine Quart höher gesetzt. Dazu mussten die Orchesterstimmen teilweise aufwĂ€rts, teilweise eine Quint abwĂ€rts transponiert werden. An wenigen Stellen im zweiten und dritten Akt, und zwar bei erregter Rede, mussten einzelne SĂ€tze Elmiras – ohne Änderung des Basses und der Harmonie – in einer höheren Lage gesungen werden.

Diese drei Arten von Eingriffen sind Mittel, die HĂ€ndel selbst wĂ€hlte, wenn er Opern fĂŒr ein neues Ensemble bearbeitete. Ihre Technik lĂ€sst sich an vielen seiner dramatischen Werke studieren. Wir haben sie hier vorsichtig angewandt, jedoch mit einem anderen Ziel: HĂ€ndels Anpassungen rĂŒckgĂ€ngig zu machen und damit – soweit es in unserer Macht steht – seiner Idealfas-sung nahezukommen.
Hans Dieter Clausen

Dr. Hans Dieter Clausen, Herausgeber der kritischen Ausgabe von Floridante in der hallischen HĂ€ndel-Ausgabe, hat die Version vorbereitet, die dieser Aufnahme zugrunde liegt.


SYNOPSIS VON DONNA LEON

Die Handlung

Sex, Gewalt, Gier, Inzest, Eifersucht und Verrat: Ist es nicht eine Freude, sich in die Welt der holden Kunst zu begeben? Ja, wir Gebildeten widmen unsere Gedanken und GefĂŒhle den höheren Dingen – beispielsweise Sex, Gewalt, Gier, Inzest, Eifersucht und Verrat. Oft genug sind diese Emotionen und Aktionen Triebfedern der Handlung großer Literatur und großer Opern. Eine davon ist HĂ€ndels Floridante.
Die Handlung hat eine Vorgeschichte. Oronte, ein persischer General, tötet den rechtmĂ€ĂŸigen König Ninus und macht sich selbst zum Herrscher. Nach seinem Sieg nimmt er Elisa, die kleine Tochter des Ninus, unter dem Namen Elmira an Kindes Statt an, denn seine eigene Tochter war an eben jenem Tag der Schlacht gestorben. Jahre spĂ€ter verspricht er Elmira dem thrakischen Prinzen Floridante, der Orontes Armee befehligt, zur Gattin. Orontes leibliche Tochter Rossane war mit Timante, dem Prinzen von Tyros, verlobt, doch Krieg zwischen Tyros und Persien vereitelt diese Heirat. Timante gilt als verschollen in der Schlacht.

Erster Akt
Die Oper beginnt glĂŒcklich, wenn Elmira und ihre Schwester Rossane gehen, Floridante zu begrĂŒĂŸen, der gerade eine Seeschlacht ĂŒber Tyros gewonnen hat. Als Belohnung ist ihm die Hand der geliebten Elmira versprochen. Rossane weiß zwar, dass Timante, dem sie nie persönlich begegnete, verschollen ist, doch sie hofft, dass die Liebe letztlich siegen und sie beide vereinen wird.
Der im Triumph zurĂŒckkehrende Floridante erklĂ€rt, dass Elmiras Liebe fĂŒr ihn wichtiger sei als jeder andere Lohn, den er fĂŒr seinen Sieg erhalten könne. Rossane schenkt er den Kriegsgefangenen Glicone (der natĂŒrlich niemand anders ist als der verkleidete Timante) als Sklaven, nicht ohne zuvor dessen Tapferkeit im Kampf gerĂŒhmt zu haben. Der Satrap Coralbo erscheint und ĂŒberreicht Floridante ein Schreiben von Oronte mit dem Befehl, das Kommando ĂŒber die Truppen abzugeben und das Land zu verlassen. Rossane begibt sich sofort zu Oronte und bittet ihn, seine Anweisung zu ĂŒberdenken oder Floridante zumindest anzuhören. Der Tyrann ist bereit dazu, betont aber, dass er die Hochzeit des Helden mit Elmira aus »GrĂŒnden der StaatsrĂ€son« untersagt habe.
Glicone berichtet Rossane, dass ihr geliebter Timante nicht nur unverletzt aus der Schlacht entkommen konnte, sondern ihm zuvor auch seine Liebe zu Rossane offenbart habe.
Als Floridante vor Oronte erscheint, besteht dieser auf der Verbannung des Helden. Er bleibt taub gegenĂŒber Floridantes und dann auch Elmiras Argumenten: Ein Schiff liege bereit, Floridante ins Exil zu bringen. Oronte geht; Floridante und Elmira beteuern einander, dass eine Trennung sie vor Sehnsucht und Schmerz sterben ließe.

Zweiter Akt
Rossane gesteht Glicone in ihren GemĂ€chern, sie fĂŒrchte, dass Timante die Schlacht doch nicht ĂŒberlebt habe. Er versichert ihr, der Prinz sei am Leben und befinde sich sogar verkleidet und sicher in der Stadt. Zum Beweis gibt er ihr ein Bildnis von Timante, bevor er geht. ÜberglĂŒcklich erkennt Rossane in dem PortrĂ€t Timantes das Antlitz des Gefangenen.
Floridante hat sich unterdessen als kriegsgefangener Mohr verkleidet. Er plant die Flucht mit Elmira und den anderen beiden Liebenden. Doch Elmira wird von Oronte zurĂŒckgehalten, der ihr seine Liebe gesteht und sie zur Gemahlin begehrt. Elmiras Abscheu wird kaum gemildert, als Oronte erklĂ€rt, sie sei nicht sein Kind, sondern die Tochter des frĂŒheren Königs Ninus. Voller Hass weist sie Oronte zurĂŒck: Er sei ein Ungeheuer, kein König.
Floridante und Elmira sind im Begriff zu fliehen, als Oronte sie ĂŒberrascht und mit Hilfe seiner Wachen den verkleideten Floridante festnimmt. Floridante erklĂ€rt, nur ein Sklave zu sein, den der Held geschickt habe, um Elmira zu holen. Er wird in Ketten abgefĂŒhrt, und Oronte stellt Elmira vor die Wahl, seine königliche Gemahlin zu werden oder zu sterben.

Dritter Akt
Rossane versucht Elmira zu helfen. Auch wenn sie keine leiblichen Schwestern sind, sieht sie sich mit Elmira auf immer in Liebe verbunden. Der Satrap Coralbo erfĂ€hrt von Elmiras wahrer IdentitĂ€t. Er macht ihr Hoffnung, aufgrund der treuen Liebe des persischen Volkes zum einstigen Herrschergeschlecht doch noch Königin werden zu können. Als Oronte erscheint und vom Tod des Mohren berichtet, sinkt sie ohnmĂ€chtig nieder. Oronte lĂ€sst den gefesselten Floridante hereinbringen. WĂ€hrend Elmira noch nicht wieder zu sich gekommen ist, befiehlt er ihm, sie zur Annahme von Orontes Antrag zu ĂŒberreden. Wenn sie sich weigert, soll sie sterben. Oronte zieht sich zurĂŒck; Elmira erlangt das Bewusstsein wieder, doch sie widersetzt sich Floridantes Überredungsversuch. Lieber will sie mit ihm in den Tod gehen.
Ohne zu ahnen, dass Rossane und Timante einen Aufstand organisieren, sucht Elmira den erneut eingekerkerten Floridante auf. Sie bringt einen Giftbecher, den sie ihm verabreichen soll, doch sie schickt sich an, das Gift selbst zu trinken. Da stĂŒrzt Oronte herein und entreißt ihr den Becher. Kurz darauf erscheinen Timante und Coralbo, verhaften Oronte und erklĂ€ren Elmira zur Königin von Persien.
Nach ihrer Krönung als Königspaar versprechen Elmira und Floridante einander die Treue und ihren Untertanen eine gerechte Herrschaft. Auf Rossanes Bitten begnadigt Elmira (jetzt unter ihrem wahren Namen Elisa) Oronte; Floridante erklĂ€rt, dass Rossane und Timante heiraten und ĂŒber Tyros herrschen werden. Floridante gesteht Elmira/Elisa, dass ihm ihre Liebe mehr bedeute als die KönigswĂŒrde, und die neue Königin verkĂŒndet einen Festtag fĂŒr das persische Volk.
Donna Leon

  Weitere Informationen

DG
2007 Archiv Produktion
3 CD
Bestellnummer:
002894776566
VÖ: 6.2.2007

Weitere Informationen: http://www.klassikakzente.de.




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 Praha (Prag), Staatsoper
© Praha (Prag), Staatsoper Prag



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